Dienstag, 4. Juni 2013

Heute möchte ich euch von meiner ersten direkten Konfrontation mit den Angst und Panikattacken berichten.
Nachdem wir nun ja wie im vorletzten Post berichtet, den Flug abgesagt hatten, war ich erleichtert und mir ging es trotz aller Enttäuschung prima.
Ich bin wieder arbeiten gegangen und mein Leben war wieder um einiges leichter, ohne den Flug im Hinterkopf.
Allerdings dauerte es nicht lange an und ich bekam ständig Schweißausbrüche im Geschäft und mir wurde schwindelig, ich bekam Atemnot und einfach richtige Panik.
Ich konnte mich überhaupt nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren, ich habe den Tag im Büro irgendwie überstanden und war abends daheim einfach nur noch k.o.
Das hat sich immer weiter gesteigert, irgendwann konnte ich auch an den Wochenenden nichts mehr tun, ich war nur noch müde, erschöpft.
Bis es dann soweit kam, dass ich auch nachts nicht mehr schlafen konnte und dadurch immer mehrere Tage im Geschäft gefehlt habe.
Ich bin dann nach langem hin und her zum Hausarzt, anfangs wurde noch eine Magen-Darm-Grippe, Erkältung oder einfach nur Stress diagnostiziert.
Nachdem es aber einfach nicht besser wurde und ich schon meinen Urlaub und teilweise meine angehäuften Überstunden genommen habe, um mich nicht ständig krankschreiben lassen zu müssen, musste ich mir eingestehen dass es so keinen Sinn hat.
Also bin ich wieder zum Hausarzt und ich wurde von Kopf bis Fuß durchgecheckt, ich dachte immer da muss doch was sein. Der Gedanke daran dass es NUR an der Psyche liegt war irgendwie viel schlimmer. Für mich war immer klar, so was bekommst du doch nicht und zum Psychologen musst du schon gar nicht. Es war mir einfach unangenehm, es auch nur aussprechen zu müssen. Da ich aber lt. Hausärztin nix körperliches hatte und sie mir dann eine Überweisung zur Psychologin gab, brach für mich erstmals eine Welt zusammen. Eigentlich sollte ich mich freuen, ich war körperlich gesund.
Doch ich konnte mich nicht freuen, für mich war klar, jeder denkt jetzt du bist verrückt.
Der erste Gang zur Psychologin war für mich wirklich sehr sehr schwer und ich bin mit dem Standpunkt hin, ist doch alles Quatsch dort, was will die denn machen und was soll ich denn unter verrückten.
So schlimm es klingt, aber genauso habe ich gedacht.
Erst heute begreife ich, man ist nicht verrückt nur weil man Hilfe eines Psychologen in Anspruch nimmt. Man benötigt einfach eine äußere Hand, die einem hilft sein Leben neu zu ordnen und zu schauen wie man es wieder in die richtigen Bahnen lenken kann. Einen Menschen der den Blick von außen hat und unvoreingenommen ist.
Wenn ich das heute betrachte, muss ich über mich selbst lachen.
Ich habe mich wirklich so lange versteckt und immer gehofft dass es niemand mitbekommt, aber das ist wirklich das dümmste was man tun kann.
Und im Nachhinein muss ich sagen, habe ich so viele Menschen im direkten Umfeld kennengelernt, die eben genauso Probleme hatten, wenn auch nicht ganz so heftig, aber sich auch einfach nicht öffnen konnten, aus Scham und Angst ausgelacht zu werden.
Von diesem Moment an wurde ich auch krankgeschrieben und konnte leider nicht mehr zur Arbeit gehen, ich hatte genug Arbeit und einen langen Weg mit mir selbst vor mir......

Bis bald, sonnige Grüße
Eure JaMaDi

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